Segeln um Westeuropa

Endlich wieder in Frankreich


Banyuls-sur-Mer, der erste Hafen nach der spanischen Grenze.

Hier hatten wir das Gefühl, die Coronagefahr hinter uns zu lassen..,
Natürlich stimmte das nicht und wir waren weiter vorsichtig. Aber immerhin  konnte man jetzt draußen ohne Mundschutz herumlaufen.

Große Freude an Bord. Besuch meiner Nichte und Familie. Sie haben gerade in der Nähe Urlaub gemacht und kamen vorbei.
Die Fahrt von Banyuls nach Canet en Roussillon ging durch den Nebel. Merkwürdigerweise hatten wir trotzdem etwas Wind und mussten diesmal den Motor nicht starten.
Besuch bei meinem Bruder, der in der Nähe ein Ferienhaus hat. Nach einem grandiosen Essen dort (wie in Frankreich üblich), musste man sich erst mal bewegen. In St. Cyprien gibt es einen sehenswerten Park..
Das stürmische Cap Leucate auf dem Weg nach Gruissan.
Diesmal ohne Sturm.
Und Gruissan hat einiges zu bieten. Salinen vor der Küste, eine Altstadt mit einem mittelalterlichen Turm, netten kleinen Geschäften und aber natürlich auch vielen Leuten. Im Innenstadtbereich war deshalb wohl wieder Maskenpflicht. Na ja, wenn's hilft...
Nach der Arbeit...
...die Belohnung.
Der lange Weg zum Boot...


26.8.20. Hurra, es hat geklappt. Heute haben wir erfahren, dass wir einen Winterliegeplatz in Gruissan bekommen und nicht nur das, wir können schon Anfang September an diesen Platz. Na Gott sei Dank... Jetzt können wir die Heimreise buchen und in Ruhe das Boot für die Wintersaison fit machen.

Angesichts der steigenden Coronazahlen und der Reisewarnungen für immer mehr Regionen in Frankreich wollen wir schnellstmöglich zurück nach Deutschland.
Wir haben für den 19.9. Flüge gebucht. Glücklicherweise fliegt Ryanair vom nahen Béziers aus nach Deutschland, so dass wir sogar noch bequem nach Hause kommen.

Unser Winterliegeplatz. Die See ist weit weg.

Und wieder mussten wir die Pläne ändern. Anscheinend werden wir von der Corona-Krise schneller als erwartet eingeholt. Die als Risikogebiete eingestuften roten Zonen wachsen ständig. Sète gehört auch schon dazu, Gruissan aber noch nicht. Ob das so bleibt?
Wir haben weniger Angst vor einer Ansteckung als vielmehr vor einem erneuten Lockdown. Wir haben keine Lust, den Winter auf unserem Boot zu verbringen.
Also haben wir unseren Flug und die Autoreservierung auf den 5.9. umgebucht. Glücklicherweise ging das.
Heute verholen wir uns an unseren Winterliegeplatz und fangen an, das Boot einzumotten. Die Segel hatten wir an einem Flautentag schon abgeschlagen, so dass die Restarbeit überschaubar bleibt.

Verriegelt dank Zusatzkonstruktion.
Sicher ist sicher.

Am 5.9. holte uns das Taxi pünktlich ab. Ryanair brachte uns ebenso pünktlich von Béziers nach Düsseldorf-Weeze und von da aus ging es mit einem Leihwagen nach Hause. Diesmal also ohne die DB und deshalb stressfrei. Um 23:00Uhr konnte ich mir das verdiente Feierabendbier aus dem Keller holen, wir waren wieder zu Hause.

Wir hatten bei der Reservierung in Banyuls überlesen, dass der Hafen erneuert wird und es deshalb an den Stegen keinen Strom gab. Unsere Batterien waren von der Flautefahrt unter Motor sowieso voll, also kein großes Problem.

 

Die Früchte des Meeres. Dazu ein kühler Clos Saint Sebastien - genial. Wir sind kulinarisch in Frankreich angekommen.

 


Der Hafen von Canet en Roussillon empfing uns mit einem Schwarm von Jetskifahrern. Sie wuselten wie Fliegen durcheinander. Genauso schnell und wendig. Genauso unberechenbar. Genauso lästig. Ich mag die Dinger nicht. Aber die Fun-Generation von heute scheint ohne Motorengeheul nicht auszukommen. Zu Land wie auf dem Wasser.

 

Im Hafen. Wir wurden von den Marineros, die in Frankreich Bosco heißen, freundlich in Empfang genommen. Die Jungs hier sind Spitze. Wir bekamen gleich einen Platz, man half uns beim Anlegen, alles paletti. Endlich Strom und Wasser. Leider weigerte man sich, in der Capitainerie strikt das Paket, das ich bei AWN bestellen wollte, anzunehmen. Schlechter Service, anderswo war das nie ein Problem...
Große Wäsche an Bord.
Muss auch mal sein.
Abschied von Canet en Rousssillon. Als wir ankamen, gab es noch keine deutsche Fahne. Wurde die unseretwegen gehisst?

Dier Törn nach Gruissan verwöhnte uns endlich mal wieder mit Segelwind. Zumindest für die Hälfte der Zeit, aber besser als Dauerflaute wie so oft.

Ich hatte in Gruissan telefonisch einen Platz reserviert und so war das Einchecken in der Capitainierie problemlos. Eine nette Dame dort gab uns einen super Liegeplatz für eine Woche. 184€ kostete der. Dafür hätten wir in Palamós gerade mal 2 Tage bleiben können. Strom, Wasser und Duschen natürlich inklusive. Die Paketannahme, die man mir in Canet verweigert hatte, war hier kein Problem.

Die Altstadt von Gruissan und der Tour Barberousse.
Sonnenaufgang in Gruissan.
Unser Liegeplatz. Wir warten auf die Lieferung von AWN. Nach 4 Jahren Mittelmeer müssen die Festmacherleinen erneuert werden.

Gruissan wäre durch seine geschützte Lage ein idealer Überwinterungsplatz. Die flussähnliche 1,5sm lange Einfahrt ist ein 100%iger Schutz gegen Wellen. Zerrissene Festmacherleinen wie in Roda de Barà und gebrochene Ruckdämpfer wie in Arbatax sind hier nicht zu erwarten.

Ich habe erst einmal einen formellen Antrag auf einen Winterplatz in der Capitainerie gestellt. Ordnung muss schließlich sein. Man will sich in der kommenden Woche die Karten legen und dann entscheiden, ob ein Platz für uns frei ist. Bin gespannt...

Blick auf den Tour Barbarousse von einer Fahrradtour um den Etang de Gruissan.
Mit Kette und Ruckdämpfer. Diesmal sollte es halten.
Abbaden bei 17°C Wassertemperatur. Wie an der Ostsee, man glaubt es kaum.
Tschüß Frankreich für dieses Jahr.
Bis April 2021. Hoffentlich!!