Wir werden am 10.6.21 gegen 9:00Uhr von Pot. Louis in die Rhone geschleust. Die Strömung hielt sich mit ca. 1kn in Grenzen. Ein entspanntes Fahren. Ich fühlte mich an die Helden meiner Kindheit Tom Sawyer und Huckleberry Finn erinnert. Durch die unberührte Natur rechts und links hätte es auch der Mississippi sein können.
Nach 6h Fahrt kam Arles in Sicht. Dort wollten wir übernachten, aber die versprochene Anlegestelle gab es nicht. Da die Stadt auch sonst nicht viel hermachte, beschlossen wir weiterzufahren. Und ab da wurde es zäh. Die Strömung nahm rapide zu und wir quälten uns mit 2,5kn Fahrt den Fluss hinauf. Als wir endlich die erste Schleuse erreichten, war es schon 18:00Uhr. Die Abstimmung mit dem Schleusenwart klappte problemlos und nach ca. 30min Wartezeit fuhren wir nach einem Frachtschiff in die 12m hohe Schleuse. Es gab zum Glück Schwimmpoller.
Am 19.6. weiter gen Norden nach Gondrien. Der letzte Hafen vor Lyon überraschte uns mit 1. genug Tiefgang 2. genug freien Liegeplätzen 3. mit vernünftigen Sanitäreinrichtungen und 4. mit einer Waschmaschine.
Wir beschlossen einen Putz- und Waschtag einzulegen und 2 Nächte zu bleiben.
Am nächsten Tag geschah dann das Unglaubliche. Nach einem sonnigen und wie immer heißen Morgen regnete es heftig. Sogar Hagelschauer waren dabei. Das hieß kühle Temperaturen und eine Gratiswäsche fürs Deck.
Trotzdem haben wir den Horror am nächsten Tag noch einmal erlebt. Wir waren auf der Suche nach einem Liegeplatz für die Nacht und fuhren in einen toten Arm der Saône an einen in der Karte ausgewiesenen Liegeplatz. Natürlich war dort keine Wassertiefe angegeben, aber ich fuhr sehr sehr langsam in Richtung Steg. Trotzdem wohl nicht langsam genug, denn plötzlich saßen wir wieder auf Grund. Sofort zurück brachte nichts. was nun? Diesmal war keine Hilfe in Sicht. Wir hatten zwei Optionen. Zum einen könnten wir mit dem Schlauchboot den Anker weit weg vom Boot ausbringen und dann mit der Ankerwinde und Gas versuchen, das Boot frei zu bekommen. Zum Anderen könnten wir einen Poller am Steg nutzen um mit unserer langen Schleppleine das Boot zu krängen. In beiden Fällen brauchten wir das Dinghi. Also alles aus der Achterkabine räumen, das Ding an Deck zerren und aufpumpen. Nachdem das geschehen war, habe ich die zweite Variante erprobt und die klappte hervorragend. Die auf Slip gelegte Landleine wurde mit der Schotwinde straff gezogen und mein Weib gab Gas. Langsam bewegte sich das Boot aus dem Dreck. Wir waren gerettet aber fix und fertig und hofften, in der Marina Port de la Maladiere einen Platz zu bekommen.